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Défense des enfants international
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Entzug der elterlichen Sorge und Platzierung (Art. 12 KRK ) / Retrait de l'autorité parentale et placement (Art. 12 CDE)
  
[ Bulletin DEI, September 2002 Band 8 Nr 3 S. 5, 6 ]

A. S. und B.S., beide ca. 13 und 15 Jahre alt, waren im Juni 2001 durch eine Verfügung der Vormundschaftsbehörde Basel Stadt der elterlichen Obhut ihrer Mutter entzogen worden. Die Mutter K.S. reichte beim Bundesgericht Berufung ein u.a. mit dem Argument, Art. 12 der Kinderrechtskonvention (KRK) gebe den Kindern keine Wahlfreiheit zwischen einem Verbleib bei der Mutter und einer Heimplatzierung.

Die Bundesrichter haben sich zur Bewertung der Glaubwürdigkeit der Kinder und zur Bedeutung des Kindeswillens (Art. 12 KRK) wie folgt geäussert:


Zur Bewertung der Glaubwürdigkeit der Kinder:


«[…] die Jugendlichen hätten bei ihrer Befragung durch das [kantonale] Gericht Einzelheiten ihrer Schilderung in sehr glaubhafter Weisebestätigt, ohne dabei in Widersprüche zu ihren früheren Angaben zu treten. Ebenso hätten sie Fragen zu bestimmten Punkten spontan beantwortet und seien auch dabei stets im Einklang mit ihren gesamten Aussagengeblieben. Vor allem aber sei bei beiden überaus deutlich der Wille ausgedrückt worden, unter keinen Umständen wieder mit ihrer Mutter zusammenzuleben» (Erw. 2.1)1. 1


Zur Anwendung von Art. 12 KRK:


«Der Wille des Kindes könne aber für einen Entscheid massgebend sein, wenn es sich dabei um einen gefestigten Entschluss handle, wenn also davon auszugehen ist, dass das Kind nach seinem Alter und dem Stand seiner Entwicklung die Konsequenzen seines Wunsches bedachtund seine Meinung nicht nur aus einer Laune heraus gebildet habe [Literaturhinweis]. Dem Wunsch des Kindes im Sinne von Art. 12 Abs. 1 der UNO Kinderrechtskonvention Rechnung zu tragen bedeute zudem, ihn unter Einbezug aller anderen, für eine sachgerechte Lösung relevanten Faktoren zu berücksichtigen.

3.3. Die beiden Knaben A.S. und B.S. waren zum Zeitpunkt des vorsorglichen Obhutsentzuges ca. 15 und 13 Jahre alt. Sie waren damit in einem Alter, in dem sie fähig waren, sich eine eigene Meinung zu bilden, und die Vorinstanz ist ihrem Wunsch zu Recht nachgekommen. Denn es entspricht in der Tat der allgemeinen Erfahrung, dass es für Jugendliche eines erheblichen Leidensdruckes bedarf, bis sie selbst die Platzierung in einem Heim dem Verbleib im eigenen familiären Umfeld vorziehen. […] Dadurch wird […] erhärtet, dass ihr Begehren um Fremdplatzierung […] einem gereiften Entschluss entspricht und aus einem echten und dringenden Bedürfnis hervorgegangen ist» (Erw. 3.2 und 3.3). 1

Die Berufung der Mutter wurde abgewiesen.

(Entscheid der II. Zivilabteilung des Bundesgerichts 5C.117/2002, 1.7.2002.)

1. Die Bedingungen, die die Bundesrichter im vorliegenden Fall in Betracht ziehen, um die Glaubwürdigkeit der Kinder bzw. ihre Reife im Sinne von Art. 12 KRK festzustellen, sind durch die Redaktion hervorgehoben.


Résumé français:


Retrait de l'autorité parentale et placement (Art. 12 CDE)


Privée de l'autorité parentale sur deux de ses enfants adolescents, une mère a recouru au Tribunal fédéral. Les juges fédéraux ont examiné la question de la crédibilité des adolescents, âgés d'environ 13 et 15 ans, qui souhaitaient être placés dans un foyer; ils ont ensuite évalué les conditions auxquelles leur opinion pouvait être suivie d'effets. Les éléments suivants ont pesé, dans le cas d'espèce, pour constater la crédibilité des enfants: leur description détaillée, leurs réponses spontanées, leurs déclarations non contradictoires, l'expression claire de leur volonté. L'opinion de l'enfant peut être déterminante au sens de l'art. 12 CDE si l'enfant apparaît décidé, s'il a pesé les conséquences de sa décision et que celle-ci n'est pas qu'un caprice. L'art. 12 CDE exige aussi que l'on ait considéré le souhait de l'enfant à la lumière de tous les autres facteurs relevants. Il faut enfin tenir compte de l'expérience de la vie selon laquelle un adolescent doit éprouver une souffrance certaine avant d'en arriver à demander à être placé loin de sa mère. Si ces conditions sont remplies, le souhait exprimé par l'enfant correspond à une décision mûrie et répond à un besoin véritable et urgent.






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