«Wer ein Kind in eine sexuelle Handlung einbezieht…» / «Celui qui aura mêlé un enfant à un acte d’ordre sexuel…»

[ Bulletin DEI, Juni 2003 Band 9 Nr 2 S. ]

Par Marie-Françoise Lücker-Babel

Strafbar macht sich gemäss Art. 187 Ziff. 1 Abs. 3 StGB , wer ein Kind unter sechzehn Jahren «in eine sexuelle Handlung einbezieht». Die Lehre hebt hervor, «dass von einem Einbeziehen in die Handlung erst gesprochen werden kann, wenn […] das Kind gezielt als Zuschauer einer sexuellen Handlung herangezogen wird. […]. Der Täter muss die Wahrnehmung seiner sexuellen Handlung durch die Kinder als eigentliches Handlungsziel verfolgen» (Erw. 1).

Im gegebenen Fall hatte sich ein Exhibitionist in der Dunkelheit bis auf 5 Meter Jugendlichen genähert; diese hatten ihn bemerkt, aber ihn bei dem Akt der Selbstbefriedigung nicht beobachten können. Die Bundesrichter kamen zum Schluss, dass Art. 187 Ziff. 1 Abs. 3 folglich nicht anwendbar ist.

(Entscheid des Kassationshofes des Bundesgerichtshofes 6S.241/2002, vom 20.9.2002.)

Résumé français: L’exhibitionniste dont les enfants devinent la présence à quelque distance dans l’obscurité, mais qu’ils ne peuvent pas voir précisément, n’est pas coupable d’avoir mêlé un enfant à un acte d’ordre sexuel. Il aurait fallu pour cela que l’homme cherche à capter l’attention des enfants, ce qui n’a en l’occurrence pas été le cas.


Afficher un article Les sources des articles disponibles dans la recherche sont l'historique des bulletins DEI, la Convention des droits de l'enfant ainsi que certaines publication de DEI. «Wer ein Kind in eine sexuelle Handlung einbezieht…» / «Celui qui aura mêlé un enfant à un acte d’ordre sexuel…» [ Bulletin DEI, Juni 2003 Band 9 Nr 2 S. ] Par Marie-Françoise Lücker-Babel Strafbar macht sich gemäss Art. 187 Ziff. 1 Abs. 3 StGB , wer ein Kind unter sechzehn Jahren «in eine sexuelle Handlung einbezieht». Die Lehre hebt hervor, «dass von einem Einbeziehen in die Handlung erst gesprochen werden kann, wenn […] das Kind gezielt als Zuschauer einer sexuellen Handlung herangezogen wird. […]. Der Täter muss die Wahrnehmung seiner sexuellen Handlung durch die Kinder als eigentliches Handlungsziel verfolgen» (Erw. 1). Im gegebenen Fall hatte sich ein Exhibitionist in der Dunkelheit bis auf 5 Meter Jugendlichen genähert; diese hatten ihn bemerkt, aber ihn bei dem Akt der Selbstbefriedigung nicht beobachten können. Die Bundesrichter kamen zum Schluss, dass Art. 187 Ziff. 1 Abs. 3 folglich nicht anwendbar ist. (Entscheid des Kassationshofes des Bundesgerichtshofes 6S.241/2002, vom 20.9.2002.) Résumé français: L’exhibitionniste dont les enfants devinent la présence à quelque distance dans l’obscurité, mais qu’ils ne peuvent pas voir précisément, n’est pas coupable d’avoir mêlé un enfant à un acte d’ordre sexuel. Il aurait fallu pour cela que l’homme cherche à capter l’attention des enfants, ce qui n’a en l’occurrence pas été le cas.