Editorial

[ Bulletin DEI, M�rz 2007 Band 13 Nr 1 S. 2 ]

2007 wird ein wichtiges Jahr für die Kinderrechte in der Schweiz. Unser Land muss nämlich im September den zweiten und dritten Bericht beim UNO-Ausschuss für die Rechte des Kindes vorlegen. Obwohl der Bundesrat dieses Fälligkeitsdatum vor kurzem bestätigt hat (Bericht über die Menschenrechtsaußenpolitik 2003-2007), werden die nationalen Berichte oft mit reichlicher Verzögerung vorgestellt. Zur Erinnerung: der erste Bericht der Schweiz, der für 1999 vorgesehen war, wurde erst zwei Jahre später beim Ausschuss eingereicht. Das Jahr 2007 ist auch ein symbolisches Jahr: Am 26. März jährt sich das Inkrafttreten des Übereinkommen über die Rechte des Kindes zum zehnten Mal. Dieses Jubiläum ist für uns Anlass genug, um einmal Bilanz zu ziehen. Die Schweizer Nichtregierungsorganisationen, die sich im Netzwerk Kinderrechte Schweiz zusammengeschlossen haben, sind bereits damit beschäftigt, einen alternativen Bericht zu verfassen. Die Schweizer Sektion von DEI hat für ihren Teil schon damit begonnen, sich einen Überblick über die Entwicklungen auf diesem Gebiet zu verschaffen. Wir warten noch die letzten Informationen zu den Fristen und dem Inhalt des amtlichen Berichts ab, bevor wir in den folgenden Ausgaben des Bulletins darüber informieren.

Ein heikler Punkt des Berichtes wird sicher die Schweizer Politik im Umgang mit unbegleiteten, minderjährigen Asylsuchenden sein. In einem aktuellen parlamentarischen Bericht wurde die Anwendung von Zwangsmaßnahmen geprüft. Dabei wurden insbesondere die Bedingungen von minderjährigen Asylsuchenden in Ausschaffungshaft auf die Grundsätze der Kinderrechtskonvention hin untersucht, was zur Aufdeckung zahlreicher Mängel führte (siehe Artikel auf Seite 13). Martine Lachat Clerc und Christophe Braunschweig beschäftigen sich im Dossier dieser Ausgabe ausführlich mit der Besorgnis erregenden Situation unbegleiteter Minderjähriger.

Ein anderes Thema wird uns das ganze Jahr über immer wieder begegnen: die Einführung des neuen Jugendstrafgesetzes, das am 1. Januar 2007 in Kraft getreten ist. Momentan ist seine Anwendung noch unklar, denn dafür muss es zunächst Anpassungen auf kantonaler Ebene geben. Durch einen Besuch der Jugendstrafanstalt „La Clairière“ im Januar konnten wir viele dieser Fragen mit den Mitarbeitern der Einrichtung diskutieren und so einen Aspekt des Jugendrechts in der Schweiz „vor Ort“ betrachten.

Unsere Redaktion ist seit Jahresbeginn auch nicht mehr die alte. Regula Gerber Jenni hat uns nach anderthalb Jahren erfolgreicher Zusammenarbeit verlassen, um sich nun anderen Aufgaben zu widmen. Sie war für uns eine wertvolle Bereicherung, und wir möchten ihr für ihr Engagement von Herzen danken. Wir freuen uns, unsere neuen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen begrüßen zu dürfen: Anne Pictet, Sonja Doswald, Tanja Zipes und Christine Sutter. Einige von ihnen haben bereits an dieser Ausgabe mitgearbeitet.

Übersetzung: Katrin Meyberg


Afficher un article Les sources des articles disponibles dans la recherche sont l'historique des bulletins DEI, la Convention des droits de l'enfant ainsi que certaines publication de DEI. Editorial [ Bulletin DEI, M�rz 2007 Band 13 Nr 1 S. 2 ] 2007 wird ein wichtiges Jahr für die Kinderrechte in der Schweiz. Unser Land muss nämlich im September den zweiten und dritten Bericht beim UNO-Ausschuss für die Rechte des Kindes vorlegen. Obwohl der Bundesrat dieses Fälligkeitsdatum vor kurzem bestätigt hat (Bericht über die Menschenrechtsaußenpolitik 2003-2007), werden die nationalen Berichte oft mit reichlicher Verzögerung vorgestellt. Zur Erinnerung: der erste Bericht der Schweiz, der für 1999 vorgesehen war, wurde erst zwei Jahre später beim Ausschuss eingereicht. Das Jahr 2007 ist auch ein symbolisches Jahr: Am 26. März jährt sich das Inkrafttreten des Übereinkommen über die Rechte des Kindes zum zehnten Mal. Dieses Jubiläum ist für uns Anlass genug, um einmal Bilanz zu ziehen. Die Schweizer Nichtregierungsorganisationen, die sich im Netzwerk Kinderrechte Schweiz zusammengeschlossen haben, sind bereits damit beschäftigt, einen alternativen Bericht zu verfassen. Die Schweizer Sektion von DEI hat für ihren Teil schon damit begonnen, sich einen Überblick über die Entwicklungen auf diesem Gebiet zu verschaffen. Wir warten noch die letzten Informationen zu den Fristen und dem Inhalt des amtlichen Berichts ab, bevor wir in den folgenden Ausgaben des Bulletins darüber informieren. Ein heikler Punkt des Berichtes wird sicher die Schweizer Politik im Umgang mit unbegleiteten, minderjährigen Asylsuchenden sein. In einem aktuellen parlamentarischen Bericht wurde die Anwendung von Zwangsmaßnahmen geprüft. Dabei wurden insbesondere die Bedingungen von minderjährigen Asylsuchenden in Ausschaffungshaft auf die Grundsätze der Kinderrechtskonvention hin untersucht, was zur Aufdeckung zahlreicher Mängel führte (siehe Artikel auf Seite 13). Martine Lachat Clerc und Christophe Braunschweig beschäftigen sich im Dossier dieser Ausgabe ausführlich mit der Besorgnis erregenden Situation unbegleiteter Minderjähriger. Ein anderes Thema wird uns das ganze Jahr über immer wieder begegnen: die Einführung des neuen Jugendstrafgesetzes, das am 1. Januar 2007 in Kraft getreten ist. Momentan ist seine Anwendung noch unklar, denn dafür muss es zunächst Anpassungen auf kantonaler Ebene geben. Durch einen Besuch der Jugendstrafanstalt „La Clairière“ im Januar konnten wir viele dieser Fragen mit den Mitarbeitern der Einrichtung diskutieren und so einen Aspekt des Jugendrechts in der Schweiz „vor Ort“ betrachten. Unsere Redaktion ist seit Jahresbeginn auch nicht mehr die alte. Regula Gerber Jenni hat uns nach anderthalb Jahren erfolgreicher Zusammenarbeit verlassen, um sich nun anderen Aufgaben zu widmen. Sie war für uns eine wertvolle Bereicherung, und wir möchten ihr für ihr Engagement von Herzen danken. Wir freuen uns, unsere neuen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen begrüßen zu dürfen: Anne Pictet, Sonja Doswald, Tanja Zipes und Christine Sutter. Einige von ihnen haben bereits an dieser Ausgabe mitgearbeitet. Übersetzung: Katrin Meyberg