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Rauschlos glücklich. Bewusster Alkoholkonsum – Jugendliche zeigen wie.

Von Petra Baumberger, Schweizerische Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände (SAJV)

  
[ Bulletin DEI, Juni 2008 Band 14 Nr 2 P.10 ]


Wo Menschen geselliges Beisammensein pflegen, wird Alkohol konsumiert. Das ist auch in den Jugendverbänden der Fall und stellt diese zunehmend vor Probleme.



Jugendliche Männer und Frauen, die in einem Jugendverband(1) aktiv sind, zeichnen sich vielfach durch ein überdurchschnittliches gesellschaftliches Engagement sowie eine hohe Sozial- und Selbstkompetenz aus. Die meisten von ihnen besuchen eine Mittel- oder Hochschule und sehen in der Freiwilligenarbeit eine Möglichkeit, Gutes zu tun. Musterjugendliche also? Nicht ganz.

Alkoholkonsum im Jugendverband – ein zunehmendes Problem


Auch Jugendverbände sind Teil unserer Gesellschaft und als solche auf vielfältige Art und Weise mit ganz unterschiedlichen Herausforderungen konfrontiert. Dazu gehörte seit langem der Konsum von Suchtmitteln und neu das Phänomen des Rauschtrinkens:(2) In den letzten Jahren wird unter den jugendlichen Leiterinnen und Leitern in Jugendverbänden ein zunehmender und exzessiver Alkoholkonsum beobachtet, was nicht nur zu negativen Konsequenzen für die Jugendlichen selbst führt, sondern auch dem Image der Jugendverbände schadet.

Pilotprojekt schafft Abhilfe


Die Folgen des exzessiven Alkoholkonsums sind vielfältig und können für die jugendlichen LeiterInnen verheerend sein was leider viele von ihnen nur wenig kümmert. Kein Wunder also, dass die Verbandsleitungen mit diesem Problem überfordert sind. Die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände SAJV, Dachorganisation von rund 80 Jugendverbänden in der Schweiz, nahm sich der Problematik mit dem Pilotprojekt “Rauschlos glücklich. Bewusster Alkoholkonsum – Jugendliche zeigen wie.“ an. Das Projekt richtet sich an 14 bis 20-jährige Jugendliche und hat zum Ziel, in Jugendverbänden eine Kultur des Beisammenseins zu festigen, in der Alkohol genossen statt exzessiv getrunken wird.
Als Ansatz für das Projekt wurde das so genannten Peer Involvement gewählt. Das ist ein Sammelbegriff für Präventionsprogramme, bei denen Peers, also ‚Gleiche,’ als MultiplikatorInnen in der Zielgruppe wirken, der sie selbst angehören.(3) Diese Zielgruppen, so genannte Peer Gruppen, sind Gruppen von Jugendlichen ähnlichen Alters und meist ähnlicher sozialer Herkunft. Ihr besonderes Merkmal ist, dass ihre Mitglieder einen grossen Einfluss aufeinander ausüben – was nicht selten zu einem gesundheitlichen Risikoverhalten, zum Beispiel zum übermässigen Alkoholkonsum, führt. Jugendverbandsgruppen sind typische Peer Gruppen, und damit bietet das Setting der Jugendverbände ein grosses Potenzial, um die Wirksamkeit des Peer Involvement-Ansatzes im Hinblick auf den problematischen Alkoholkonsum zu prüfen. Die präventive Wirkung sowie die Effizienz des Peer Involvement wurden in der Forschung mehrfach bestätigt.(4)

Peers wissen mehr


Der Ansatz zeichnet sich dadurch aus, dass Jugendliche als ExpertInnen betrachtet und in die Projektgestaltung mit einbezogen werden. Sie kennen die Bedürfnisse und Funktionsweise der Zielgruppe am besten, sie können beurteilen, was in ihrer Peer Gruppe gut ankommt und was nicht. Das Projekt sieht deshalb vor, dass die Jugendlichen, die als MultiplikatorInnen wirken werden, selbst entscheiden, wie sie das tun wollen. Das heisst, sie beurteilen, welche Präventions- und Interventionsmassnahmen geeignet sind, und gestalten diese auch selbst. Für ihre Rolle als MultiplikatorInnen werden sie ausgebildet. Verantwortlich dafür ist eine Projektgruppe, die ihrerseits aus jungen Erwachsenen, allesamt Mitglieder von Jugendverbänden, besteht.

Was wirkt, und wie wirkt es?


“ Rauschlos glücklich“ ist ein Pilotprojekt, das vorerst auf die Dauer vom 01.01.2007 bis Ende 2008 beschränkt und auf die Jugendverbände der Deutschschweiz ausgerichtet ist. Nach Ablauf der Pilotphase wird entschieden, ob das Projekt weitergeführt und auf die ganze Schweiz ausgedehnt wird. Ausschlaggebend werden die Resultate der extern geführten Evaluation sein. Diese ist von besonderer Bedeutung, da die Anlage und Arbeitsweise des Projektes neuartig und innovativ ist und möglicherweise ein grosses Potential für weitere Projekte birgt.

Weitere Informationen : www.sajv.ch/projekte/rauschtrinken.



1.Jugendverbände leisten ausserschulische Freizeit-Gestaltung für Kinder und Jugendliche in Form von nicht-leistungsorientierten Gruppenaktivitäten. Sie stützen sich auf die zentralen Grundsätze der Partizipation und der Wertorientierung und nutzen die Methoden des Empowerment, der ausserschulischen Sozialisations- und Bildungsarbeit, der soziokulturellen Animation, der Suchtprävention und Gesundheitsförderung. Die Jugendverbandsarbeit handelt zielgruppenorientiert, ihre Angebote sind nichtkommerziell, nichtdiskriminierend und geschlechtergerecht gestaltet. Die drei grössten Jugendverbände der Schweiz sind die PfadfinderInnen-Bewegung Schweiz PBS, Blauring / Jungwacht Schweiz sowie CEVI Schweiz. Quelle: Schweizerische Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände SAJV.
2.Von Rauschtrinken ist gemäss der Schweizerischen Fachstelle für Alkohol- und andere Drogenprobleme sfa dann die Rede, wenn pro Trinkgelegenheit mehr als fünf (Männer) bzw. vier (Frauen) Gläser Alkohol konsumiert werden, und dies mindestens zweimal pro Monat.
3.vgl.: Kern-Scheffeldt, W.: Peer-Education und Suchtprävention. S. 4.
4.vgl.: Kern-Scheffeldt, S. 4



Literatur


- Burges, C.: Peer Group Education in der Präventionsarbeit mit Jugendlichen. Semesterarbeit. Fachhochschule beider Basel, Abteilung Sozialarbeit. www.inteam-basel.ch.

- Kern-Scheffeldt, W.: Peer-Education und Suchtprävention. In: SuchtMagazin 5/05, S. 3-10

- Pohl, G., in: Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Landesjugendamt und Westfälische Schulen, Koordinationsstelle Sucht (Hrsg.): Peers wissen mehr. Handbuch zur suchtpräventiven Peer-Education in der ausserschulischen Jugendarbeit. Münster, 2005.

- Schweizerische Fachstelle für Alkohol- und andere Drogenprobleme sfa: Konsumhäufigkeit nach Alter und Geschlecht 2002. http://www.sfa-ispa.ch







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