Im Mai dieses Jahres stellte sich die Schweiz beim UNO-Menschenrechtsrat dem Kontrollverfahren „Universal Periodic Review“ (UPR) und sah sich mit Ihren Widersprüchen konfrontiert. Unser Land hat sich zwar in den letzten Jahren auf internationaler Ebene profiliert, indem es zur Gründung des Rates beitrug und eines seiner 47 Mitglieder wurde, auf nationaler Ebene haben Menschenrechte jedoch einen schwachen Stand. Darauf wiesen die zahlreichen Nichtregierungsorganisationen (NRO), die an diesem Prozess beteiligt waren, nachdrücklich hin. Von den 31 Empfehlungen, die der Rat abgab, wurden 11 abgewiesen. Ob ihre zentrale Forderung nach der Schaffung einer Menschenrechtsinstitution verwirklicht wird, ist noch offen, da die Schweiz sich damit zufrieden gibt, diese Empfehlung in ein „freiwilliges Engagement“ umzuwandeln. Doch so schnell werden sich die Schweizer NRO nicht geschlagen geben. Wie soll eine solche Institution aussehen? Werden auch die Kinderrechte berücksichtigt werden? Was ist der aktuelle Stand in der Schweiz? In unserem Dossier beschäftigen sich Christina Weber von der Stiftung Kinderdorf Pestalozzi und Sandra Imhof von Terre des Hommes mit diesen Fragen, die für die Zukunft der Menschenrechte in der Schweiz von großer Bedeutung sind.

Dass die Frage der Suizide von Jugendlichen im Rahmen des UPR aufgeworfen wurde zeigt mehr denn je die Dringlichkeit des Problems in der Schweiz. Trotz der im internationalen Vergleich erhöhten Zahlen gibt es immer noch kein nationales Präventionsprogramm. Florian Irminger, Koordinator der Organisation „Stop Suicide“ kommt noch einmal auf das Verfahren zurück und erläutert, welchen Herausforderungen sich die Schweiz stellen muss, um das Problem langfristig anzugehen.

Aber es gibt auch gute Nachrichten. Wir freuen uns über die Entscheidung des Bundesrates, die Konvention des Europarates gegen Menschenhandel zu unterzeichnen. In den letzten Monaten machten mehrere Kampagnen darauf aufmerksam (Kampagne „EURO 08 gegen Frauenhandel“, Telefon-Hotline und Kampagne von „Friends of Humanity“ und „End Human Trafficking Now!“), dass dieses Problem auch unser Land betrifft, wie Virginie Jacquiery in ihrem Artikel auf Seite … beschreibt.

Zu guter Letzt möchten wir Sie einladen, unsere neu gestaltete Webseite (www.dei.ch) zu besuchen. Eine Suchmaschine hilft Ihnen von nun an, Artikel aus dem Archiv des Bulletins seit seiner Gründung zu finden. Damit haben Sie Zugriff auf stolze 12 Jahre Informationen über Kinderrechte in der Schweiz und weltweit, was sie zu einem wertvollen Arbeitsmittel für all diejenigen macht, die auf diesem Gebiet recherchieren oder sich informieren wollen.

Übersetzung: Katrin Meyberg