Editorial
Dannielle Plisson

Alle drei Monate, stehen wir beim Zusammenstellen des Inhaltsverzeichnisses für das nächste Bulletin einer Vielfalt von Informationen gegenüber und müssen unter den für die Kinderrechte relevanten Neuigkeiten eine Auswahl treffen, und das auf internationaler, landesweiter und regionaler Ebene. Wir bemühen uns, so umfassend wie möglich über Prozesse und Fortschritte zu berichten, in der Hoffnung, damit zum Nachdenken anzuregen, aber auch, um unserem Anliegen Nachdruck zu verleihen und leider viel zu oft Missstände anzuprangern sowie Missachtungen und Verletzungen von Kinderrechten aufzuzeigen.

Dieses Jahr fand der Internationale Tag gegen den Einsatz von Kindersoldaten (12. Februar) statt, nachdem Amnesty International und der UN-Menschenrechtsrat alarmierende Daten zur Rekrutierung von kaum 10 Jahre alten Kindern durch bewaffnete Milizen, die in den Konflikt in Mali involviert sind, veröffentlicht hatten. Laut aktuellen Informationen, die das Amt für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) herausgegeben hat, sind 4,23 Millionen Menschen von der humanitären Krise in der Region betroffen, unter ihnen Tausende von Kindern, die ins Landesinnere verschleppt wurden.

In Frankreich hat das neue Gesetz bezüglich der „Ehe für alle“ Auswirkungen für Adoptionen durch gleichgeschlechtliche Paare. Der Widerstand, der sich aus den verschiedensten Lagern regte, gipfelte in gewalttätigen Demonstrationen. Derweil hat der Ständerat unseres Landes im März 2012 eine Motion angenommen (11.4046), durch die der Bundesrat damit beauftragt wird, nötige Gesetzesänderungen zu veranlassen, damit jeder Erwachsene, unabhängig von Familienstand oder Lebensweise, ein Kind adoptieren kann, insbesondere das des entsprechenden Partners, sofern eine Adoption die beste Lösung für das Wohl des Kindes darstellt. Dies entspräche einem eingeschränkten Adoptionsrecht für homosexuelle Paare.

Das Dossier dieser Ausgabe widmet sich dem Thema Gewalt an Frauen und Mädchen. Anlässlich der 57. Tagung der UN-Frauenstatuskommission (CSW), die am 16. März 2013 in New York stattfand, forderte die Kommission die umgehende Verurteilung jedweder Form von Gewalt an Frauen und Mädchen und die Unterlassung von Rechtfertigungen unter Berufung auf Sitten, Traditionen oder Religion. Die Länder des Westens und muslimische Staaten überwanden ihre Divergenzen, um gemeinsam eine UN-Erklärung abzugeben, die durchaus als historisch zu bezeichnen ist, welche Gewalt an Frauen an den Pranger stellt und einen Verhaltenskodex zu deren Bekämpfung vorlegt.

Anfang Mai hat der Tod von Tristan Menzi, Lebensgefährte von Dannielle Plisson und seit fast 25 Jahren treuer Mitarbeiter von DEI, das Komitee der Schweizer Sektion und alle Mitglieder, die ihn kannten und schätzten, zutiefst erschüttert. Tristan hat mit viel Energie und Zeit für den Schutz der Kinderrechte eingesetzt. Mit einer Hommage erweisen wir ihm in diesem Bulletin unsere Ehre.

Übersetzung: Katrin Meyberg