Luzern: Beratungsstelle für sexuell ausgebeutete Kinder

[ Bulletin DEI, septembre 1998 Vol 4 No 3 p. 16 ]

Anfangs l997 wurde der Verein Viva gegründet, der die Opferberatungsstelle des Kantons Luzern für sexuell ausgebeutete Kinder und Jugendliche ins Leben rief. Dadurch wird ein Teil der vom Bundesgesetz über die Hilfe an Opfer von Straftaten verlangten Beratung abgedeckt. An diese neue Stelle können sich Kinder und Jugendliche, Eltern und Bezugspersonen, Mitarbeiterlnnen von Schulen und Institutionen wenden; die Beraterinnen informieren über rechtliche Möglichkeiten, das Verhalten bei Verdacht auf sexuelle Ausbeutung, Massnahmen des Schutzes von Kindern; sie bieten Krisenintervention an, vermitteln Fachpersonen wie AerztInnen usw.

Ein wichtiger Teil der Arbeit ist auch die Zusammenarbeit mit bestehenden Stellen der Kinder- und Jugendhilfe, die Oeffentlichkeits- und Präventionsarbeit. Mit der Eröffnung der Beratungsstelle Viva ist ein seit langem gehegter Wunsch von Frauen in Erfüllung gegangen, dass im Fall von sexueller Ausbeutung, Kinder und Jugendliche nicht mehr in einem andern Kanton Beratung und Hilfe holen müssen.

Die Beratungsstelle wird von zwei Fachfrauen und neu einer Sekretärin geführt, die teilzeitlich angestellt sind. In der Zeit vom 15.9. bis 15.12.1997 wurden 117 Anfragen registriert. Bei der Redaktion des Berichtes im Februar l998 wurden 39 Dossiers geführt. Ratsuchende kommen schon aus umliegenden Kantonen, die noch keine spezialisierte Stelle haben. Bei der Geschlechterverteilung ist aufgefallen, dass l0% der Opfer Knaben sind. Wie bei andern ähnlichen Beratungsstellen können die Hilfesuchenden auch anonym bleiben.

Adresse: VIVA, Habsburgerstrasse 22, 6003 Luzern — Tel: 041/211 00 15 — Fax: 041/211 00 16.


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