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Défense des enfants international
section suisse
 
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Strafrechtliche Verantwortung der Mutter / Responsabilité pénale de la mère
  
[ Bulletin DEI, septembre 2002 Vol 8 No 4 p. 9, 10 ]

Frau X. hat ihren knapp 12jährigen Sohn A. zusammen mit gleichaltrigen Nachbarkindern vor dem Haus Würste grillen lassen. Im Verlauf des Spiels spritzte A. Brennsprit, den er im Keller gefunden hatte, auf die Kohle. Der junge D. wurde von der entflammten F!üssigkeit getroffen und erlitt schwere Verbrennungen Frau X. wurde um Mai 2000 der fahrlässigen Körperverletzung demäss Art. 125 Abs 1 und 2 StGB schuldig gesprochen; ihr wurde vorgeworfen, ihre Sorgfaltspflicht durch ungenügende Beaufsichtigung des Spieles der Kinder verletzt zu haben (sog. unechtes Unterlassungsdelikt). Dagegen erhob sie Nichtigkeitsbeschwerde beim Bundesgericht.

Das Bundesgericht hat am 8. Februar 2002 wie folgt Stellung genommen:

Frau X. hat im gegebenen Fall eine Garantenstellung innegehabt. «Eine solche Stellung hat beispielsweise die Mutter gegenüber ihrem Kinde, nicht aber derjenige, der die ihm zumutbare Hilfe irgendeinem Mitmenschen versagt» (BGE 106 IV 276). Frau X. hätte kraft ihrer besondern Rechtsstellung das Gut, in diesem Fall die körperliche Unversehrtheit der anwesenden Kinder, vor der ihr drohenden Gefahr schützen müssen. Stattdessen schaffte sie eine Gefahrenquelle, “indem sie ihrem Sohn und seinen Freunden einen Gartengrill zur freien Benutzung überliess. Sie war deshalb grundsätzlich verpflichtet, alle erforderlichen Vorsichts- und Schutzmassnahmen vorzukehren, um die von der Gefahrenquelle typischerweise ausgehenden Gefahren zu bannen [Rechtsprechungshinweis]. Die Überlassung des Grills an die Kinder begründete für die Beschwerdeführerin qualifizierte Überwachungs- und Sicherungspflichten. Es entspricht allgemeiner Lebenserfahrung, dass Kinder im Alter von A. und seiner Freunde dazu neigen, im Umgang mit Feuer und Brandbeschleunigern wagemutig und verantwortungslos zu sein, weshalb eine ständige Aufsicht elementaren Sorgfaltsregeln entspricht. Die Vorinstanz hat deshalb zu Recht eine Garanten stellung der Beschwerdeführerin aus vorangegangenem gefährlichen Tun bejaht» (Erw. 2.b.cc).

Die Busse von Fr. 800.-- und die Verpflichtung zur Zahlung von Schadenersatz in vollem Umfang und Genugtuung an D. wurden bestätigt.

(Entscheid des Kassationshofs des Bundesgerichts 6S. 5429/2001, 18.02.2002)


Résumé français:


Responsabilité pénale de la mère


Une mère qui autorise son fils à griller des saucisses avec les enfants des voisins assume une position de «garant». En omettant de prendre toutes les précautions en matière de surveillance, elle a directement contribué à la survenance de lésions corporelles graves par négligence. Le fils de la recourante, âgé de 12 ans, avait trouvé à la cave une bouteille d’alcool à brûler et un des enfants avait été brûlé au 2 e et 3 e degré par un jet enflammé. Dans de telles circonstances, la mère est appelée à répondre pénalement du dommage subi («délit d’omission improprement dit»); sa position se distingue par exemple de celle d’un passant qui n’aurait eu qu’une obligation d’assistance.






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