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Défense des enfants international
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Kinderrechte : Nachdenken über das Wohlwollen
Von Blagena Ramoni, Assistentin-Doktorandin am Institut Universitaire Kurt Bösch (IUKB)

  
[ Bulletin DEI, septembre 2010 Vol 16 No 3 p.10 ]


Seit den 50er Jahren hat es die wissenschaftliche Forschung ermöglicht, auf die verheerenden Auswirkungen der Gewalt gegen Kinder aufmerksam zu machen. In der Kinderrechtskonvention (KRK) bezwecken die Artikel 19, 32, 33, 34, 35, 36, 37, 38 und 39, das Kind gegen jegliche Formen der Gewalt zu schützen. Experten aus verschiedenen Fachgebieten werden aktiv und der Schutz der Kinder ist heutzutage zu einer regelrechten Herausforderung für die Gesellschaft geworden.
Wie formuliert man die Begriffe „Wohlwollen“ und „Misshandlung“? Das Konzept des „Wohlwollens“ ist ziemlich neu, da es in den 90er Jahren gekeimt hat; eine solche Verhaltensweise war wiederum schon gut in der Erziehungspraxis verankert, auch wenn sie diesen Namen noch nicht trug. Das Wohlwollen zielt darauf ab, dem Kind die Bedingungen zu geben, die seine körperliche, seine moralische, seine geistige und seine soziale Entwicklung begünstigen. Für Francesca Flamand, Gründerin des Instituts des Wohlwollens, ist „der in die Tat umgesetzte Respekt des Kindes daher der, das Kind zu respektieren, indem man ihm die Mittel gibt, begehrendes Subjekt und Akteur seines Lebens zu sein, und indem man es als eine sich entwickelnde Person betrachtet, als eine Ansprechperson, die man empfängt, an die man sich wendet und mit der man sich mit geistigem, körperlichem und gefühlsmässigem Respekt gegenüber benimmt“. Es scheint grundlegend, dass man das Kind als einen sozialen Akteur betrachtet und dass man es respektiert. Die Verwirklichung der Kinderrechte würde darin bestehen, dass man jedem Kind die Möglichkeit bietet, sich zu entfalten, es miteinzubeziehen und es ihm jeden Tag zu ermöglichen, bei Beschlüssen, die es betreffen dabeizusein, sowie entsprechend seinen Fähigkeiten und seinem Alter, sich selbst verwirklichen zu können.
Ist Wohlwollen das Antonym von Misshandlung? Wenn man es genauer betrachtet, kann man behaupten, dass dies nicht der Fall ist. Wohlwollen geht weit über den Begriff der Misshandlung hinaus; folglich ist ein Kind, das keine Misshandlung erfährt, noch lange kein Kind, dem Wohlwollen zukommt! Mit den Worten von Patricia Chalon: „Wohlwollen ist dieses kleine Extra, das den ganzen Unterschied ausmacht, dieses kleine winzige Detail, welches aus dem anderen, wer es auch sei, ein achtbares Individuum macht, dessen Bedürfnisse und Wünsche Gehör finden und denen man Rechnung trägt.“ Somit liegt zwischen den beiden Enden eines Kontinuums eine ganze Bandbreite an Einstellungen.
Dieser Begriff ermöglicht es, das Nachdenken über die Erziehung im Allgemeinen wirklich anzuregen. Aber wie kann man seinen Kindern gegenüber wohlwollend sein? Sie werden etwas enttäuscht sein festzustellen, dass es keine Gebrauchsanleitung oder Wunderrezept gibt, das man anwenden könnte, aber vielmehr gibt es mehrere Spuren zur Reflexion. Man würde damit beginnen, indem man das Wohl und die Gesundheit des Kindes ins Zentrum der menschlichen Prioritäten setzt. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse haben es ermöglicht aufzuzeigen, dass das Kind nicht nur physiologische Bedürfnisse, sondern ebenfalls affektive, kognitive, soziale und Wertbedürfnisse hat. Diese Bedürfnisse sind grundlegend für seine Entwicklung und verändern sich entsprechend dem Alter. Somit müsste eine wohlwollende Antwort auf die Entwicklung des Kindes Rücksicht nehmen, auf seine grundlegenden Bedürfnisse und sich dem Rhythmus des Kindes anpassen. Das Wohlwollen ermöglicht es, die Selbständigkeit und die Ressourcen des Kindes zu vergrössern, um ihm zu gestatten, sich den Ereignissen des Lebens zu stellen. Diese Betrachtungen machen die Herausforderung, Eltern zu sein, genauso spannend wie komplex. Vorsicht, dass man diese Äusserungen nicht ableitet, um sie missbrauchend gegen die Eltern anzuwenden. Ganz im Gegenteil müssen die Eltern in den Genuss einer „wohlwollenden“ Unterstützung seitens der Gemeinschaft kommen, damit sie ihre Elternrolle bestmöglich ausüben können.
Abschliessend sei gesagt, dass das Wohlwollen nicht nur eine Familienangelegenheit ist, da sie auch die Schule, die Gemeinschaft, die Gesellschaft und die Kultur betrifft. Wir sind also alle direkt vom Wohlwollen betroffen!

Dieser Artikel erschien auf dem Blog der Website der Stiftung Sarah Oberson (www.sarahoberson.org)

Literatur:
Barudy, J. & Dantagnan, M. (2007). De la bientraitance infantile : Compétences parentales et résilience. Paris : Fabert.
Chalon, P. (2007). De la bienveillance à la bientraitance. Paris : Marabout.
Desmet, H. & Pourtois, J.-P. (2005). Culture et bientraitance. Bruxelles : De Boeck.
Graz, B., Hofner, M.-C., Walliser, B., Plancherel, F. & Chimenti, A.C.(2007). Bientraitance : Revue de la littérature et état des lieux. Fribourg : Fondation Charlotte Olivier.
Rapoport, D. (2006). La bien-traitance envers les enfants. Des racines et des ailes. Paris : Belin.







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