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Défense des enfants international
section suisse
 
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Südliche Gestik, nordische Härte bei René Lenzin
  
[ Bulletin DEI, décembre 11 Vol 17 No 4 p.6 ]




Es gibt sicher tausend gute Gründe, die Ferien in Schweden zu verbringen. Eine Reise nach Stockholm, Malmö, Göteborg oder in die unendlichen Weiten der schwedischen Wälder- und Seelandschaft birgt aber auch Risiken. Keinesfalls in dieses Land reisen sollten nämlich Eltern, die ihre Kinder in aller Öffentlichkeit mit umstrittenen Erziehungsmethoden traktieren. Diese Erfahrung muss Giovanni Colasante machen, ein Lokalpolitiker aus dem süditalienischen Apulien. Er hat, so zumindest die Anklage der Behörden, in Stockholm seinem 12-jährigen Sohn eine Ohrfeige verpasst, als dieser sich um die Mittagszeit geweigert habe, das von den Eltern ausgesuchte Restaurant zu betreten.
Mit körperlicher Gewalt gegen Kinder verstehen die Schweden keinen Spass. Sie gilt als Misshandlung, egal ob sie von Lehrern oder Eltern ausgeübt wird. Schweden war 1979 das erste von bisher 27 Ländern, welche das so in ihre Gesetze geschrieben haben. Diese Gesetze bekommt nun Colasante mit aller Härte zu spüren. Während der Rest seiner Reisegruppe zu einer Kreuzfahrt in die Fjorde aufbrach verbrachte er drei Tage im Gefängnis. Und während die Reisegefährten inzwischen wieder ins heimische Apulien zurückgekehrt sind, wartet er in der italienischen Botschaft in Stockholm auf seinen Prozess. Ihm droht eine Strafe von bis zu zwei Jahren Haft.
In Italien hat Colasanta Schicksal rege Anteilnahme ausgelöst, wobei sich die Mehrheit auf seine Seite stellt. Nicht gerade die feine Art, sein Kind so zu behandeln, aber übertreiben muss man ja nicht, sagen viele. Dazu muss man wissen: 1996 hat das oberste Gericht Italiens körperliche Strafen aus den Schulstuben des Bel Paese verbannt. Und italienische Eltern sind schnell mit dem Anwalt zur Stelle, wenn einer Lehrkraft trotzdem einmal die Hand ausrutscht.
Etwas anders sieht es im trauten Heim aus. Laut Studien will nur gerade ein Fünftel aller italienischen Eltern seine Kinder noch nie mit Ohrfeigen oder Schlägen auf den Hintern erzogen haben. Ein Viertel wendet regelmässig solche Methoden an, und über die Hälfte hat schon darauf zurückgegriffen, wenn sie sich anders nicht mehr zu helfen wussten. Kein Wunder also, dass die Italiener mehrheitlich finden, Schweden solle doch gegenüber Colasante Milde walten lassen. Nicht auf Milde pocht hingegen das Umfeld des Beschuldigten, sondern auf Unschuld. „Giovanni ist eine tüchtige Person, ein vorbildlicher Familienvater und ein Modellbürger“, sagt der Bürgermeister von Colasantes Wohnort. Alles nur ein Missverständnis, meint derweil Colasantes Anwalt. Sein Mandant habe wohl im Umgang mit seinem Sohn etwas laut gesprochen und wild gestikuliert, diesen aber keinesfalls geschlagen. Vermutlich hätten die schwedischen Behörden diese typische süditalienische Körpersprache falsch interpretiert.










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